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Kreta im Fadenkreuz   MERCURY IS BORN

War Kreta notwendig?

Solange Griechenland neutral[1] blieb, konnten beide kriegführende Parteien Kreta in Frieden liegen lassen. Das änderte sich in dem Augenblick, in dem Gefahr bestand, dass Griechenland in den Krieg hineingezogen wurde. Für die Briten war die Insel mit der Suda-Bucht als Flottenstützpunkt ein höchst wichtiger "Vorposten Ägyptens und Maltas". Die Bedrohung aus der Luft von dem nur knappe 300 km entfernten italienischen Rhodos[2],  musste durch Gegenmaßnahmen ausgeschaltet werden. In diesem Zusammenhang sprach Churchill von einem "zweiten Scapa Flow", das er in Suda Bay gern eingerichtet hätte. Andererseits konnte Kreta im Besitz der "Achse", eben im Zusammenwirken mit den Luftstreitkräften von den Dodekanes die Seeherrschaft der Engländer im östlichen Mittelmeer ernstlich gefährden.

So hatte das britische Kriegskabinett bereits 1940 Überlegungen zu Kreta durchgeführt, für den Eventualfall, dass das östliche Mittelmeer Kriegsschauplatz werden würde. England wollte jedoch nicht als erster die griechische Neutralität brechen. Deshalb sollten die Franzosen von Syrien aus mit einer kleinen Streitmacht die Insel vorsorglich in Besitz nehmen. Der rasche französische Zusammenbruch 1940 im Westfeldzug vereitelte den Plan, dem die griechische Regierung zugestimmt hatte, und die italienischen Niederlagen in Afrika machten weitere Planungen oder gar Handlungen vorerst unnötig. Erst der Angriff Italiens auf Griechenland machte im Einverständnis mit den Griechen die Besetzung Kretas möglich. Während der Mittelmeerflotte viel an der Basis in der Suda-Bucht lag,  widersetzte sich Dill der Verlegung von Truppen, weil er den Schauplatz Ägypten für wichtiger hielt. Jedenfalls stellte die Marine nach dem 29. Oktober, nachdem zwei Bataillone gelandet worden waren, noch einen Teil der "Mobile Naval Base Defence Organisation" zur Verfügung. Dazu kamen bald wenige Staffeln der RAF und schwache Deckungskräfte des Heeres. Churchill, der auf laufende Verstärkung der Truppen und den Ausbau starker Stellungen drängte, setzte sich schließlich nicht durch. Wavell beeilte sich nicht, den Wünschen seines Regierungschefs nachzukommen, weil sein Blick mehr auf Nordafrika gerichtet war. Stetiger Wechsel der "Festungskommandanten" auf Kreta ist ein Zeichen, wie gering man in seinem Hauptquartier die Bedeutung der Insel beurteilte. Zwischen November 1940 und April 1941 wechselte der Befehl nicht weniger als sechsmal. Von einem systematischen Ausbau der Suda-Bucht zur amphibischen Zitadelle der Festung Kreta konnte so keine Rede sein und Churchills späteres "Erstaunen" über das "traurige Kapitel" kann den rückschauenden Betrachter gar nicht verwundern. Jeder Soldat und jede Kanone, die nach Kreta ging, fehlte in Nordafrika, so dass der Oberbefehlshaber Nah-Ost beide festhielt. Er hat mit dieser Obstruktion zwar höchsten Befehlen zuwidergehandelt und das Schicksal Kretas negativ beeinflusst, doch von seinem Standpunkt auch recht gehabt: Sieg oder Niederlage. Die Sorge vor einer Invasion der Italiener war für die Engländer völlig unbegründet und nie gegeben. Für die Engländer waren die Italiener hierzu weder Willens noch in der Lage, Kreta zu besetzen.

[1] Athen erklärte sich neutral, seine Sympathien lagen aber angesichts der erkennbaren ital. Aggressionen bei den Alliierten. Durch den schnelle Fall Frankreichs waren gewisse Pläne nicht mehr durchführbar. Eine gewisse militärische Zusammenarbeit mit den Alliierten war im Juli 1940 durch erbeute Dokumente offenkundig.

[2] Dodekanes

 

Crete in the cross-lines 

Was Crete necessary?

As long as Greece had [1] left neutrally, both belligerent parties could leave Crete into peace. At the moment in which danger consisted, this changed that Greece was dragged into the war. For the brits the island was a most important "outpost of Egypt and Malta" with the Suda bay as a naval base. The threat from the air of the only almost 300 km remote Italian Rhodos [2] had to be turned off by countermeasures. In connection with this, Churchill of a "second Scapa Flow" whom it would have enjoyed setting up in Suda Bay spoke. On the other hand Crete could do in the possession of the "axis", endanger the naval supremacy of the Englishmen just in the interaction with the air forces of the Dodekanes in the eastern Mediterranean seriously.


Im Fadenkreuz Deutschlands

Vielfach wird Kreta nur als Abschluss des Balkan-Blitzkrieges beurteilt, obwohl bekannt ist, dass Kreta erst am Mitte April 1941 durch Student bzw. Göring ins Gerede kam. Es gab in Verbindung zum Balkanfeldzug vom OKW keine Planungen auch Kreta einzunehmen. Vielmehr war man daran bedacht, die Krieggeschehnisse möglichst schnell zu beenden, um möglichst viele Einheiten für Barbarossa bereitstellen zu können. So wurden einige Einheiten bereits abgezogen, als man vor Athen stand. Dies betrifft Heeres- wie Luftwaffeneinheiten.

Jodl[1] dachte, nachdem die Marine auf Kreta hingewiesen hatte, an eine gleichzeitige Offensive in Nordafrika. Halder plante noch viel weitergehend: "Wenn etwas Ganzes geschafft werden soll, muss Kreta und Ägypten gleichzeitig gemacht werden. Dazu, wenn möglich, Bulgarien und Türkei, letztere nötigenfalls mit Gewalt, zur Freigabe des Weges nach Syrien über den Bosporus veranlassen", entwickelte er am 26. Oktober 1940 gegenüber dem OdW . Ähnliche Überlegungen stellte General Paulus am Tage darauf an". In diesen Konzepten schwang immer noch die Idee mit - trotz der Ankündigungen Hitlers, die Sowjetunion zu "zerschlagen" -, dass damit eine Alternative zum "Zug nach dem Osten" geboten[2] wurde. Dass dabei "schwierige politische Fragen" aufgeworfen wurden, erkannte die militärische Führung und vertraute auf die "oberste Führung“, die militärisch-technischen Probleme meinte man schon selber lösen zu können.[3] Dass von den Italienern wenig zu erwarten war, wusste man von vornherein; wenn noch geringe Hoffnungen auf einen Einsatz ihrer Flotte bestanden, so zerschlug der engl. Angriff auf Taronto und der Ausgang der Schlacht von Matapan diese ganz. Was zu tun war, mussten nun die Deutschen selbst besorgen, und zwar nahezu ohne jede Unterstützung zur See.


[1] OKW/KTB vom 26.10.1940: Bd. I, S. 129

[2] über das Verbot, Meinungsverschiedenheiten aktenkundig zu machen: Warlimont, FHQu, S. 146 20 Halder, KTB vom

[3] Weisung Nr. 20 vom 13. 12. 1940, Absatz 4 d und e: Hubatsch a.a.O., S. 95.

Weiterer Auszug aus dem Buch.

Student hatte am 20.4.41 die Gelegenheit Göring seine in der Dienststelle Berlin-Tempelhof bereits erstellte Version der Inbesitznahme Kretas vorzustellen und flog hierzu zum Hauptquartier am Semmering-Pass. Das Oberkommando der Luftwaffe (OKL) war in mehreren Hotels und Pensionen untergebracht, Göring wohnte im repräsentativen Hotel Panhans.  Hitler selbst befand sich mit einem Sonderzug als „Führerhauptquartier“ 20km entfernt mit dem OKW vor einem Tunnel bei Mönchkirchen. Hier war der Sonderzug mit dem OKW seit dem Balkanfeldzug abgestellt.

Zunächst konnte Student, begleitet durch seinen Ia Trettner nur General Jeschonnek den Plan vortragen und erfuhr, das mit der Besetzung des Peloponnes der Balkanfeldzug abgeschlossen sei. Jeschonnek war aber von dem Plan begeistert und unterstütze diesen. Wenige Stunden später konnte Student diesen Göring vortragen. Göring ließ sich nach anfänglichem Bedenken überzeugen und setzte einen Termin bei Hitlers „Hauptquartier“ für den nächsten Tag an.

Zum 21.4.41 war der Balkanfeldzug schon entschieden. Das englische ANZAC Corps ist auf der Flucht nach Süden und die Griechen kapitulieren vor der 12.Armee des Feldmarschall List.

Am 21.4.41 wurde in dem Sonderzug am Tunnel die besagte Konferenz abgehalten, bei der folgende Personen teilnahmen; General der Flieger Kurt Student, Oberstleutnant i.G.Trettner Ia des XI.Flg.Korps, General der Flieger H.Jeschonnek (Generalstabschef der Luftwaffe), General A.Jodel (Chef des Wehrmachtführungsstabes), Generalfeldmarschall W.Keitel (OKW), Göring. Das Thema war der Luftlandeeinsatz in Kreta. Hitler wollte aber erst zu den Gesprächen kommen, wenn die Vorabfragen geklärt waren und man einig war. Die Lage ist prisant, denn die Zeit drängt. Der ungewollte Balkanfeldzug macht schon eine Verschiebung des Angriffbeginns gegen Russland um vier Wochen, von Mai auf Juni erforderlich. Außerdem ist das OKW darüber besorgt, dass jeder weitere Nebenkriegsschauplatz die deutschen Kräfte weiter zersplittert. Das X.Fliegerkorps steht in Sizilien und unterstützt die Italiener im Kampf gegen die engl. Mittelmeerflotte und die ersten Landungen des Afrikakorps in Tripolitanien brachten grandiose Erfolge.

In der Vorbesprechung sprachen sich Keitel und Jodl für die Wegnahme der Insel Malta aus, weil von hier der Nachschub[1] des Afrika-Korps empfindlich gestört wurde[2]. Die Ausschaltung von Malta[3] war für sie im Rahmen der gesamten Kriegsführung im Mittelmeer vordringlicher und zweckmäßiger. Student´s Einwand gegen Malta und für Kreta gründete sich seiner Meinung nach, dass auf der langen Nordküste von Kreta ein Fußfassen der Fallschirmjäger größer ist als auf der kleinen Insel, dem Wespennest Malta. Schließlich musste eine Einigung her und man gab Kreta die Priorität, wobei Keitel als auch Jodel mehr auf die Eingabe Hitlers abzielten, dass dieser von sich für Malta als Priorität entschied. Jedenfalls wollten beide Hitler keinesfalls für Kreta begeistern und warteten den Gesprächsausgang ab. Als Hitler nun hinzukam, konnte Student erklärten, dass er als Fachmann für die Luftlandeoperationen für eine Einnahme Kretas aus der Luft keine Schwierigkeiten sehe. Er erklärte seinen Plan. Hitler entschied direkt bei der Frage nach Malta oder Kreta auf Kreta und gab überraschend bekannt, dass er es bisher als nicht durchführbar hielt. Für Hitler war trotz des großen Erfolges auf Griechenland die europäische Südostflanke noch gefährdet, denn die rumän. Ölfelder von Ploesti lagen in der Reichweite der RAF auf Kreta. Ein guter Abschluss des Balkanfeldzuges war Kreta, da die Ägäis den Raum nach Süden abriegelte. Malta bleibt für später, soll Hitler gesagt haben. Ein weiterer Punkt für Kreta war im Zusammenhang mit der Offensive von Rommel in Nordafrika zu sehen. Hitler hoffte durch die Bedrohung der engl. Nahostposition vielleicht noch einen politischen Ausgleich mit England vor Barbarossa zu erreichen. Hitler stellte die Bedingung, dass die Kräfte des XI.Fliegerkorps für die Operation ausreichen müssen. Als Vorschlag machte er dann.......“dass die Insel gleichzeitig an mehreren Stellen mit vielen Päckchen von Fallschirmjägern“....    durchgeführt werden soll. Ebenso sah er den Einsatz von Einheiten über den Seetransport vor .....sie sollen nicht nur auf einem Bein stehen“... Damit war grundsätzlich die Zustimmung von Hitler gegeben, Kreta durch eine Luftlandoperation zu besetzen. Für den Zeitpunkt wählte Hitler den Sprachgebrauch „ Im Interesse anderer Operationen sollte der Angriffsbeginn alsbald erfolgen. Jeder Tag früher ist ein Gewinn, jeder Tag später ein Verlust“.  Nach Aussprache zu dem Aufmarschraum und den Transportgruppen, einigte man sich um den 15.5.1941 herum, als ausgezeichneten Zeitpunkt.[4] Hitler vertagte die Zustimmung und Entscheidung zum Angriff auf Kreta. Wie später bekannt wurde, suchte Hitler erst die Zustimmung von Mussolini, da Kreta im italienischen Interessengebiet nahe der Dodekanes lag [5].

Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht, F.H.Qu. 25.04.41, OKW/WFST/Abt. L (IOp) Nr.44581/41 g.K.Chefs[6]   Weisung Nr.28  (Unternehmen Merkur)

Die Weisung Nr. 28 (Unternehmen Merkur) in 6 Punkten dargelegt, vom 25.4.1941, also nur 4 Tage nach dem Besuch im Führerhauptquartier ausgestellt, befahl die Besetzung Kretas vorzubereiten.[7]

1.Als Stützpunkt für die Luftkriegsführung gegen England im Ost-Mittelmeer ist die Besetzung der Insel Kreta vorzubereiten.

2.Die Befehlsführung übertrage ich dem ObdL., der in erster Linie das Luftlandekorps und die im Mittelmeerraum eingesetzten Verbände der Luftwaffe heranzieht.

  3.Für die Heranführung des Luftlandkorps, mit der unterstellten 22.Div. sind alle Mittel auszunutzen. Der benötigte LKW-Raum ist vom Heer und Luftwaffe dem Wehrmacht-Transportchef zur Verfügung zu stellen. Die Transportbewegungen dürfen keine Verzögerungen des Aufmarsches „Barbarossa“ herbeiführen.

4.Flakschutz für Griechenland und Kreta können vom ObdL. Flakeinheiten der 12.Armee herangezogen werden. ObdL und ObdH treffen die notwendigen Vereinbarungen.

5.Nach der Besetzung der Insel wird das Luftlandekorps ganz oder teilweise zu neuer Verwendung bereitgestellt werden müssen. Küstenverteidigung übernimmt der ObdM.

6.Die Herren Oberbefehlshaber bitt ich, mir über die geplanten Maßnahmen, dem ObdL über den voraussichtlichen Abschlusstermin zu berichten. Den befehl zur Durchführung behalte ich mir vor.

Hitlers strategisches Denken war ganz auf den Osten fixiert; die Möglichkeiten des Kriegsschauplatzes Mittelmeer erkannte er zwar, wollte sie aber erst nach Abschluss des Russlandfeldzuges nutzen.


[1] siehe Schicksal der 20.deut. Transportstaffel

[2] in „Dokumente der Zeitgeschihte“ Die Memoiren des Generaloberst Student in „Weltbild“, Jahrgang 6, Heft 14 vom 15.7.1951 S.18

[3] siehe Warlimont Malta Seite 427 und  Warlimont Hauptquartie, S.146 „Die unterschiedlichen Auffassungen hinsichtlich der Frage Malta oder Kreta durften im KTB des WFSt nicht aufgenommen werden, bzw. mußten gelöscht werden

[4] Generaloberst Student und seine Fallschirmjäger  S.200

[5] Es sind aber hierzu keine Aufzeichnungen bekannt, die ein Gespräch solchen Gesprächsinhalt zwischen Hitler und Mussolini wiedergeben.

[6] 1939-1945 Der zweite Weltkrieg in Chronik und Dokumenten, H.A.Jacobsen

[7] 1939-1945 Der zweite Weltkrieg in Chronik und Dokumenten, H.A.Jacobsen

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28.4.1941 Unterredung mit dem Botschafter in Moskau Graf v. d. Schulenburg[1] Hitler führt aus:

England habe auf eine jugoslawische –griechische –türkische -russische Front im Südosten gehofft, habe die breite  Machtgruppe angestrebt in Erinnerung an die Salonikifront des Weltkrieges. Er bedauere sehr, dass er, durch diese Bemühungen Englands gezwungen, nun auch gegen das armselige Griechenland habe ziehen müssen; es sei ihm widerwärtig gewesen, dieses kleine, tapfere Volk gegen seine Empfindungen niederkämpfen zu müssen. Der jugoslawische Staatsstreich sei ohne jeden Grund vom Zaune gebrochen worden. Die Völker ließen sich heute durch die englischen Versprechungen und Lügen locken, die Polen denen er die günstigsten Bedingungen gestellt habe, Frankreich, das den Krieg gar nicht wollte, Holland und Belgien, Norwegen und nun Griechenland und Jugoslawien wurden so ins Unglück gestürzt. Griechenlands Presse sei unverschämt gewesen. Griechenland sei nicht neutral gewesen und hätte immer mit England sympathisiert. Es habe seinen Schiffsraum zu Verfügung gestellt und U-Bootbasen. Auch die Türkei sei sehr nahe daran gewesen, den gleichen Weg zu gehen.



[1] Auszug aus: 1939-1945 Der zweite Weltkrieg in Chronik und Dokumenten, H.A.Jacobsen, Seite 210

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Stand: 18. September 2005