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THE HUNTERS FROM THE SKY

There are comming......... A fine opportunity for killing

Aus Sicht des Sturmregimentes Bereich West

Entsprechend den Vorgaben sollen auf Kreta die Stabskompanie des Luft-Lande Sturmregimentes mit Gen.Major Meindl, wie auch das II., III. und IV./Btl. mit dem Fallschirm landen. Nur das I./Btl. landete mit Lastenseglern. Die Verteilung der Kampf-LS erfolgt wie:[1]

Flugplatz

Einheit

Anzahl

Bemerkung:

Tanagra
Stab 7. Fliegerdivision (Gen. Süßmann)[1]
Stab 1./Sturm.Rgt. (Mj. Koch)
  5 LS[2]
  5 LS

 

Tanagra
2 Staffeln
1.Kp.Altmann (rot)
2.Kp.Genz (weiß)
 
15 LS
  9 LS

 

Eleusis
3 Staffeln
1.Kp.v.Plessen (gelb)
Stabsstaffel Hoffmann (grün)
Kp.Sarrazin (blau)
 
12 LS
  5 LS
12 LS

 

Eleusis
Kgr. Major Braun Rgt.Stab (  ?   )
Teile 1./Fsch.Art.Abt. (   ?   )
  9 LS
  2 LS

 

[1] 7.Fliegerdivision, Landung im Gefängnistal
[2] LS heißt Lastensegler, DFS 230
 

Die Stabskompanie, der Stab IV. Btl. und der zugeteilte Sanitätszug wurde am 19.5. vom Rgt. Kommandeur persönlich eingewiesen, im Raum Nordrand von Kamisiana bis zur Küstenstraße zu springen. In einem trapezförmigen Olivenhain, 500m nordwestlich Kamisiana soll dann der vorläufige Rgts.-Gefechtsstand  aufgebaut werden. Die Stabskompanie betrug 79 Springer in 7 Ju52 und 5 LS[3] mit 34 Sturmjägern, plus weitere 8 Mann der LN.Abt.41 mit 200Watt Funkgerät. Nach dem Wecken um 03.00h wurde in kürzester Zeit Einsatzbereitschaft hergestellt und um 05.30h startete auf dem Flugplatz Megara die ersten Maschinen. Die Maschine der Meldestaffel fiel aus, so dass die Maschine der Kraftfahrer[4] genommen werden musste. Aus dem Einsatzbefehl[5] der II./Kampfgeschwader z.b.V.1 geht hervor:

4. Am X Tag 1.Welle Absetzen und LS-Landungen bei Malemes lt. Zielunterlegen des  Sturm.Rgt.

Die Staffelkapitäne sorgen dafür, dass LS-Flugzeugführer beim Sturm.Rgt. eingewiesen werden. Die Flg.Zeug- führer (L) klinken selbstständig aus –die Seile sind nach dem Ausklinken sofort abzuwerfen. Die Hecken- schützen haben die Kommandanten durch Zeichengebung zu verständigen, ob die Seile abgefallen sind. Sollte ein Seil nicht abfallen, ist mit gezogener Ausklinkvorrichtung   Schleppseilbodenberührung herbeizuführen, um das Seil zum abfallen zu bringen. Flugzeuge mit anhängendem Schleppseil dürfen nicht  absetzen.

Startaufbau der LS muss am 19.5 mit anbrechender Dämmerung auf der Ostseite des Platzes so beendet sein, daß am 20.5 früh die Schleppflugzeuge nur vor die LS zu rollen brauchen. Schleppseile sind geschlängelt aus- zulegen. Der Startaufbau ist am 20.5 um 05.00h entsprechend der Marschfolge beendet. Beendigung der Erd- truppenverlastung 05.15h.

Startbereitschaft um 05.30h, Kettenstart mit Abstand nach freier Sicht, Flugabstände von Kette zu Kette 100m, Staffelabstände 500m, Flughöhe 1000m. Nach dem Ausklinken der LS fliegen die Staffeln ihre Absetzplätze an. Nach dem Absetzen Abflug über See und sammeln der Gruppe nach Abflugkurse, siehe Anlage.

Auf den griechischen Feldplätzen entwickelte sich der Startvorgang langsam zu einem enormen Problem. Da man schon aus den vergangenen Tagen vom Start der Kampfverbände wusste, dass gerade beim Start sehr viel Staub aufgewirbelt wurde, versuchte durch Wasserspritzen des Platzes in den frühen Morgenstunden diese Entwicklung einzudämmen. Dennoch es wirbelten Stabfahnen auf. Die ersten Maschinen mit den Lastenseglern im Schlepp auf den Plätzen Eleusis und Tanagra mit einer Vorlagezeit, hatten noch das Glück, dass sie verhältnismäßig gut wegkamen, doch für die nach- folgenden Maschinen wurde der Startvorgang immer schlechter. Es gab die ersten kleineren Verzögerungen, die star- tenden Maschinen mussten höllisch aufpassen, dass es zu keiner Kollision kamen. Es türmten sich immer weitere Staub- gebirge auf die bis auf 2.000m aufstiegen, so dass ein sammeln über dem Platz nicht mehr möglich war. Während die Lastensegler noch in geordneten Gruppe die vorgeschriebene Route  über den Golf von Agina, dicht rechter Hand am Peloponnes vorbei, nahe der Insel Kythire und Antikythera flogen um dann auf Ostkurs zu gehen. Kreta wurde in Höhe der Bucht Kastelli überflogen, um dann die Lastensegler vor dem Ziel auszuklinken.

  Durch die beschriebenen Startverzögerung konnten die Ju52 mit den Fallschirmjäger diesen Kurs nicht nehmen, da sie sonst nicht mehr rechtzeitig die Absprungzeit erreicht hätten. Also um Zeitfenster zu bleiben, wurden für die mit Ver- spätung gestarteten Maschinen der Befehl gegeben, statt von Osten kommend nun aus Norden kommend die Insel direkt anzufliegen. Wie sich herausstellte ein schwerwiegender Fehler, denn die engl. Verteidigung hatte sich genau auf diese Anflugrichtung ausgerichtet und die Flugzeuge blieben somit länger im Wirkungsbereich der engl. Abwehr. Zum anderen wurden die beiden Lastenseglergruppen aus Tanagra unterwegs durch die schneller fliegenden Ju´s mit den Fallschirm- jäger von der Spitze verdrängt. Aber gerade die  LS hatten doch den Auftrag, 15 Minuten vorher zu landen, um die Flak auszuschalten. Zudem bedeute dies nun für die Lastensegler eine Differenz von Flughöhe zu Ausklinkhöhe von 500 Metern.

3./L.L.Sturm-Rgt. Lt. Wulff von Plessen[6]

So konnten 3 Offiziere, 27 Unteroffiziere und 77Mann mit den 12 zugeteilten Lastensegler nach Kreta gebracht werden. Die restlichen Mann wurden in die Reservekompanie unter Oblt. Osius einsortiert. Die Besetzung der Lastensegler war wie folgt. Die Aufgaben waren klar beschrieben:

a)         Kp. Zug mit Oblt.v.Plessen wirft den Feind am Westrand des Flugplatzes und säubert das dortige Wäldchen.

b)         1.Zug mit Lt.Musyal nimmt die schwere Flakbatterie etwa 800m am westlichen Flugplatzrand.

c)         2.Zug unter Fw.Arpke setzt die leichte Flak am Nordwest- und am Nordrand außer Gefecht.

d)         3.Zug unter Obfw.Scheel setzt südwestlich des Platzes auf, kämpft den dortigen Feind nieder und  unterstützt 1.Zug beim Angriff auf die Flakstellung.

Die Aufgabe der 3. Kompanie war es, nach Landung am Nordwestrand des Flugplatzes die dort befindlichen Flugabwehr- stellungen der Engländer zu besetzen. Damit sollten die nachfolgenden Fallschirmjäger X + 15 min ungehindert abgesetzt werden können. Weiter hieß es, Aufklärung und Verbindungsaufnahme zum IV./Btl. und Wegräumen der aufgestellten Hindernisse im Südwestlichen Teil des Flugplatzes.


[1] RL33/34 vom 17.5.41 Bundesarchiv Freiburg

[2] 7.Fliegerdiviasion, Landung im Gefängnistal

[3] LS heißt Lastensegler
[4] die Kraftfahrer sprangen dann einen Tag später
[5] Abt. IIa Nr. 67/41 geh. 18.Mai.1941

[6] RL33/36 Bundesarchiv-Freiburg

                      

                      

                      

Ein anderer Auszug aus dem Buch!

Der Kampfabschnitt der „Gruppe Mitte“  7.FligerDivision

–Galatas/Gefängnistal/Chania-

Die Gruppe Mitte wurde von Generalmajor W.Süßmann geführt und Bestand aus Teilen der 7.Flieger Division, nämlich dem Fallschirmjäger Regiment 3 und zwei Einheiten des Sturmregimentes (Altmann und Genz). Ihre Aufgabe bestand darin im Laufe des Tages, die Stadt Chania und Suda Bucht zu besetzen. Hierzu waren die zwei Lastenseglereinsätze des Sturmregimentes als Unterstützung eingeplant, die Gruppe Altmann soll auf der Halbinsel Akrotiri die erkannten Flakstellungen über Suda Bucht einnehmen. Die Gruppe Genz bestehend aus 3 Teilgruppen gegen Flakstellungen, Straßengabelung und Funkanlage bei Murnies, südwestlich von Chania. Genz soll quasi die Vorbereitung für einen schnellen Durchmarsch auf Chania vorbereiten.

Das Gros der Fallschirmjäger soll aber im sogenannten Gefängnistal landen, bei dem Dorf Galatas und an der Küste. Nach Sammlung der Fallschirmjäger im Gefängnistal hatten diese in Richtung der Straße Agia-Vamvakopoulo-Chania und Agia-Perivolia-Murnies-Chania vorzugehen. Damit würde dann die Gruppe Genz und die 10.Kp. des III./F.J.R.3 wieder aufgenommen werden. Eine weitere Abteilung, das Fall.J.Pionier.Btl. landete bei Aghya. Diese Einheit hatte die Aufgabe, den Rücken, der im Gefängnistal gelandeten Fallschirmjäger freizuhalten.

Im Befehlsbereich von Generalmajor Süßmann befand sich auch noch die IV.Fall.J.Rgt.3 unter Schulz, die aber am Nachmittag um 16.00h gegen Rethymnon abspringen soll.

Der Divisionsstab und Kommandeur Süßmann wurden auf 5 Lastensegler aufgeteilt die nahe dem Gefängnis im Gefängnistal landen sollten.

Fallsch.Jg.Rgt.3
Kommandeur                Oberst Richard Heidrich (Gruppe Zentrum)
Adjutant                       Leutnant Heckel

I./Fjg.Rgt.3                  Hauptmann Friedrich August Freiherr von der Heydte

II./Fjg.Rgt.3                 Major Helmut Derpa (Gruppe Zentrum) KIA

III./Fjg.Rgt.3                 Major Ludwig Heilmann (Gruppe Zentrum)

Geschütz.Komp.

Pz.Jäger Komp.

Fall.Pionier.Btl.           Major Liebach

Als Verstärkung wurde der Gruppe Mitte für Sonderaufgaben zwei Kompanien des Stromregimentes vom I./Bataillon kurz- fristig abgestellt. Zunächst waren sie für den Einsatz bei Malemes vorgesehen, wurden aber dann 3 Tage vor dem 20.5 der Gruppe Mitte zugeteilt. Die Gruppe West unter Generalmajor Meindl erhielt hierfür keinen Ersatz. Beide Gruppen sollten die Flugabwehrgeschütze um Chania ausschalten und die Gruppe Genz sollte sich dann mit der Gruppe Altmann verbin- den. Falls dies nicht möglich war, sollte die Gruppe Genz am Gefechtsort verweilen und warten bis das Fall.J.Rgt.3 ein- trifft. Aus dieser Aufgabenbeschreibung ist ersichtlich, dass man bei der Ausarbeitung der Zielaufgaben, nur von geringen englischen Kräften um Chania ausging. Alles scheint so, dass es nur ein Spaziergang sein wird.

 

Ein anderer Auszug aus dem Buch!

Fallschirmjäger Rgt.3 Oberst Heidrich

Das Fallschirmjägerregiment 3 sprang mit unterstellten Teilen zwischen 07.15 und 08.00 Uhr im wesentlichen auf den vorgesehenen Plätzen beiderseits der Straße Chania-Alikianos südwestlich des Zuchthauses. Falsches Absetzen war bei Galatas selbst und am See Ajga. Verkürzter Inhalt aus dem Kriegstagebuches des Rgt.3, geführt von Oberst Heidrich:

Das FJ.Rgt3 ging bereits am 12.5 bei Theben in Biwak. Am 14.5 erfolgte eine Kommandeursbesprechung beim Rgt.Stab, wo Generalmajor Süßmann[1] aus Saloniki kommend den Einsatzbefehl „Kreta“ mitteilte. Am 15.5. folgt die nächste Besprechung in Aliatros von 06.00-20.00h und am 16.5 die Besprechung bei General Student in Athen im Hotel Grand Bretagne. Hier werden die ersten Kampfeinsätze an Hand von Lichtbildern besprochen. Am 18.5 erfolgt um 11.00h die Besprechung aller Regimentskommandeure beim Ia der Flg-Div.7, um 13.00h die Herausgabe des Rgt.-Befehls für den Einsatz und um 17.00h die Regimentsbesprechung, wo alle Einheiten an Hand von Luftbildern und Skizzen die Kampfaufträge erhalten. Am 19.5 wird um 12.00h ein Zusatzbefehl für den Einsatz herausgegeben, um 18.30h geht ein weiterer Zusatzbefehl und die Feindnachrichtenblätter 3 und 4  ein. Der Rgt.-Stab verlegt um 19.00h zum Einsatzhafen Topolia.

Am 20.5 erfolgt der Start von Altman und Genz mit den Lastensegler um 04.15, das III./3 um 04.45h, das II./3 um 05.10, das I./3 um 05.15h und der Stab um 05.37h. Es entstehen hier schon größere Schwierigkeiten durch den aufgewirbelten Staub, so daß die Ketten bereits weit auseinander gezogen sind.

Der Absetzbereich waren die Galatashöhen und für die masse der Fallschirmjäger das ebene und flache Gefängnistal. Der deutschen Luftaufklärung blieb jedoch völlig verborgen, dass die Engländer auf den Galatashöhen eine Verteidigungsfront aufgebaut haben, die quasi Chania schützen soll. Nördlich von Galatas befanden sich die Teile der 10th Brigade bis hin zur Küste. Die griechischen Einheiten wurden südlich von Galatas (Galatashöhen, Friedhof) und weiter südlicher an der Straße Alikianou-Perivolia-Chania eingesetzt. Des weiteren befanden sie sich im Gebiet Aghya, Episkopi und Alikianou. Bei Perivolia befanden sich die Australier mit Teilen der 19.Brigade. Das Gefängnistal –Prisen Valery-, eine Ebene zwischen der Bergkette bei Platanias und Agia Marina und im Süden mit dem Vorgebirge des Lefka Ori (Region: Nomos Chanion) mit dem 2.452m hohen Páchnes war nicht besetzt



[1] Kommandeur der Flieger Division 7

 

Ein anderer Auszug aus dem Buch!

Aufbau der englischen Verteidigung

Heraklion und Rethymnon

  Beide Städte, Heraklion und Rethymnon mit ihren Flugplätzen hatten in der englischen Verteidigungspolitik einen festen Platz und dieser war nie in Zweifel gestellt. Durch etliche Information seit Mitte April 41 war das Creforce Headquarter darüber informiert, daß beide Punkte ausgewählte Ziele der deutschen Luftlandeoperationen waren. General Freyberg ließ entsprechende Befehle zum Ausbau von gut getarnten Stellungen rund um die Flugplätze geben. Die Verteidigung der Städte wurde den Kretaner überlassen. Für Freyberg war es wichtig, dass die Deutschen in keinen Besitz der Flugplätze gelangen durften. Maleme hatte einen kleinen aber gutausgebauten Jägerplatz. Die Verteidigung war entsprechend stark ausgebaut und auch für die Luftabwehr entsprechend ausgerüstet. Bei Rethymnon befand sich ein Rasenplatz, der wenig ausgebaut war und nicht belegt. Er war für die Engländer mehr ein Ausweichplatz. In Heraklion befand sich ein Betonkreuz, was den Einsatz von Bombern und Transportmaschinen zuließ und entsprechend ausgebaut war. Zudem diente er den Jägern als Basis für den Mittel- und Ostbereich von Kreta. Der in Bau , Rohdung befindliche Platz bei Kasteli, etwa  18km südwestlich von Heraklion im Vorgebirge, war unbrauchbar und somit nicht verteidigungswürdig. Den Ausbau der Maßnahmen inspizierte General Freyberg am 16.5.41 und fand diese hervorragend ausgebaut, um einen Fallschirmjägerangriff abzuwehren.

 

Heraklion Sector

Heraklion war für Freyberg ein Hauptgefahrenpunkt, weil Hafen und Flugplatz gut ausgebaut waren, das ausgebaute Straßennetz an der Küste verzweigte sich nach Westen und Osten. Heraklion war in dieser Kombination das Beste was die Insel bieten konnte. Sollten die Deutschen hier Fuß fassen,  wäre es einfach gewesen Kreta in Besitz zu nehmen. Dementsprechend stärkte Freyberg diesen Verteidigungsbereich.

Die Verteidigung von Heraklion gestaltete sich wesentlich einfacher, da die Verteidigungsanlagen innerhalb eines Radius von nur 5 Meilen lagen und Stadt und Flugplatz nur 3 Meilen trennten.. Brigadier Chappel befehligte hier die Verteidiger, die aus der 14 Infantry Brigade, dem 2/4 Australien Bataillon, über einhundert RAF Personal und Griechen bestanden. So verfügte er über mehr als 8.000 Mann, wovon 2.799 Mann die gut ausgebildeten englischen Regimenter stellten. Zudem standen zu Verfügung 29 Geschütze verschiedener Kaliber, 10 Bofors, 6 leichte Panzer und 2 Matilda Panzer. Dank Freybergs Einschätzung verfügte der Stützpunkt über genügend Lastkraftwagen, weil er von Anbeginn plante, daß dieser Stützpunkt bei Bedarf auch schnell nach Rethymnon, Almiros verlegen konnte und sogar die Force Reserve Brigade bei Suda Bay verstärken sollte. In Heraklion lag also eine gut organisierte, kampfstarke und bewegliche Kampfgruppe in hervorragend getarnten Stellungen. Der Luftwaffe ist es nie gelungen die Geschützstellungen auszuschalten und die Schützenstellungen hinreichend zu bombardieren.  Es bestand nicht nur bis zum 20.5, sonder darüber hinaus der Befehl, bei Angriffen der Luftwaffe keine Luftabwehr zu leisten. Nur so konnte gewährleistet werden, das man nicht entdeckt wurde.

Freyberg startete hier am 16.5 seine Besichtigungstour und war von dem methodischen Ausbau der Verteidigungsanlagen sehr zufrieden. Dies teile er auch am 18.5 Wavell in Kairo mit, bedenken hatte er nur bezüglich der hohen Truppenanzahl von 8.000 Mann, die von Chappel alleine zu kommandieren war; ist aber letztendlich von ihm überzeugt. Noch am 18.5 wurde das 2nd Leicester zur Garnisonverstärkung herangeführt und in den Verteidigungsbereich eingebaut. Zum 20.5 waren die Truppen wie folgt verteilt:

Der Flugplatz Heraklion mit seinen Betonlandebahnen lag in Standnähe und rund 3 Meilen von der Stadt entfernt. Er konnte gut von der südlichen Höhe eingesehen werden und auch von der dahinter liegenden Höhe 187 mit der Radarstation. Zwischen Flugplatz und der Anhöhe befand sich die Küstenstraße und nördlich und westlich des Flugplatzes befand sich eine freie Fläche, die man das Buttercup Field nannte. Südlich an der Straße in Platznähe befanden sich die griech. Baracken mit einem gelben Anstrich. Südlich der Straßenkreuzung Heraklion/Knossos befanden sich 2 kleine Hügel die von den Australien „Charlies“ und „Apex„ Hill“[1] genannt wurden. Das Brigadehauptquartier befand sich direkt an der Straße, am westlichen Rand des Buttercup Field.

  Der Verteidigungsplan wurde in der Karte „Defence Scheme Retimo Areodom“ festgehalten. Dabei war der Bereich um den Flugplatz in 3 Sektoren eingeteilt und in einer „Rear Line of Defence“. Auf der südöstlichen Höhe 187 vom Flugplatz befand sich die AMES Anlage. Der Flugplatz selbst mit der Anhöhe nach Süden wurde von dem 2 Black Watch gehalten, daran schloß sich das 2/4 Australian Bataillon an, dann das 2 Leicesters, das 2 Yorks and Lance und um den Stadtkern bis in die südwestlichen Anhöhen von Heraklion die griechischen Einheiten. Bei Nea Alikarnassos, was zwischen Heraklion und dem Flugplatz lag, befand sich das 64 Medium Regt. (Inf). Bei Knossos war das Feldlazarett (Ambulance) eingerichtet, das vom Detachment des 189 Fd Amb. betrieben wurde.

Chappel's orders were simple. The Anti-Aircraft gunners would reveal themselves only when they saw fit, in general reserving their efforts for the main attack. They would then fire not only upon the planes in the air, but also upon any troop-carriers which might succeed in landing upon the airfield. All other troops were ordered to remain concealed until the prelinünary air bombardment had ended. Once the enemy began to land they were to be 'attacked immediately'.[2] Organized counter-attack upon the airfield would be carried out by the Leicesters, and by the tanks which lay hidden close to it.


[1] Australien War History

[2] laut Maj. T. V. Rabbidge „The 14th Infantry Brigade War Diary was lost in the fighting“

 

Gruppe Ost –Iraklion-

 

Gruppe Ost (Generalmajor Julius Ringel)             2. Welle             .

Fallsch.Jg.Rgt. 1 (Oberst Bruno Bräuer)             Fallschirmsprung

II./Fallsch.Jg.Rgt. 2 (ohne 6.Kp.»                         Fallschirmsprung

1./Fallsch.Fl.a.MG.Btl.                                          Fallschirmsprung

2./Fallsch.San.Abt. 7                                           Fallschirmsprung

Ziel: Stadt und Flugplatz Iraklion

Gruppe Ost  mit der 3. und weitere Wellen          Luftlandungen

Masse 5. Geb.Div.

Das Fallschirmjägerregiment1 (FJR1) unter Oberst Bruno Bräuer war auf den Ostsektor um Heraklion angesetzt. Dafür wurde ihm auch noch das II./Bataillon (Hauptmann Schirmer) vom FJR 2 zugeteilt. Der genaue Absetzplan sah wie folgend aus und sollte auch in entsprechender Reihenfolge durchgeführt werden:

  1) II./Bataillon des FJR1 (Hpt.Burckhardt) sollte ostwärts und westlich des Flugplatzes abgesetzt werden und sich handstreichartig in den Besitz des Flugplatzes bringen. Hierzu wurde ein Zug der 13.Kompanie mit 3 schweren Werfern –10cm-, ein Zug der 14.Kompanie mit 3 Panzerabwehrgeschützen 3,7cm und eine Fallschirm-Fla-Kompanie mit 6 Flugabwehrkanonen 2,0cm auf Dreiradlafetten zugeordnet. Es gab eine Gruppe Ost und eine Gruppe West, die die Verteidiger des Flugplatzes in die Zange nehmen sollten. Die schnelle Besetzung des Flugplatzes war wichtig, weil hier mit der 3. und 4.Welle die Gebirgsjäger der 5.Geb.J.Div. landen sollten.

2) III./Bataillon des FJR1 unter Major Karl-Lothar Schulz[1] sollte südlich und südwestlich der Stadt Heraklion abgesetzt werden und die Stadt, Kasernen und Hafenanlagen nehmen. Zusätzlich wurde hier noch die beiden Züge der 13.Kompanie mit 6 Granatwerfern (10cm) und ein Zug der 14.Kompanie mit 3 Panzerabwehrgeschützen 3,7cm  unterstellt.

3) Das I./ Bataillon des FJR1 (Major Walther) sollte 8 Kilometer östliche am Fluß Karteros in der Gegend der Funkstation Gourmes abgesetzt werden. Unterstellt wurde hierzu ein Zug der 14.Kompanie mit 3 Panzerabwehrgeschützen 3,7cm. Es hatte die Aufgabe die Funkstation zu besetzten und nach Osten zu sichern. Mit dem I./Btl. sprang auch der Regimentsstab. Das I./Btl. sollte dem Regimentskommandeur als Reserve zu Verfügung stehen.

  4) Das II./Bataillon, des FJR 2 unter (Hauptmann Pietzonka[1]) Hptm.Schirmer sollte 5 bis 6 Kilometer westlich der Stadt, also westlich vom III./FJR 1 abgesetzt werden und hat die Flankensicherung (Rückensicherung) nach Westen zu übernehmen; was heißt keinen in die Stadt rein- und raus lassen.

[1] Fiel durch Verwundung bei dem Kampf um den  Kanal von Korinth aus.

Augenzeugenbericht B.Bosshammer: Wir wurden erst nachdem die Ju52 gelandet waren zum Flugplatz gebracht und konnten so die Größe des Platzes erkennen. Überall standen die Maschinen staffelweise. Das Bodenpersonal betankte die Maschinen mit Handpumpen und wir verstauten die Waffenbehälter, die Pak und das Krad wurden zwischen den Rädern vertaut. Unsere Habseligkeiten, die wir zurücklassen mussten übergeben wird den Kraftfahrern, die das Restkommando bilden und hier zurückbleiben. Straßensprengwagen bewässerten die Startbahn, aber die Männer sagten uns lächelnd, dass dies nichts hilft. Nach dem Start einer Maschine ist die nächst voll in dem Staub eingehüllt. Letztendlich wird geordnet nach den Vorgaben bei den Maschinen gesammelt. Endlich kommt dann der Befehl: „Schirme anlegen“ und später „Maschinen besetzten“. Die Motoren werden angelassen und schon ist alles im Umkreis mit feinem Staub belegt. Die Staffeln sammeln sich in der Luft und fliegen nach Süden ab. Es mögen keine zwei Stunden her sein, als Kreta in Sicht kommt. Die kleine Insel Dia wird angeflogen und dann kommt auch schon der Befehl aus dem Führerraum, „Fertigmaschen“. Die Schwimmwesten werden ausgezogen und verstaut. Die Aufziehleine wird in das Drahtseil eingeharkt  und dann heißt es „Fertig zum Sprung“. Ich werde quasi von meinem Hintermann rausgeschubst. Keiner weis, wohin er genau springt, immer geht es ins Ungewisse, aber alle springen.[3] Wir wurden südlich von Gournes abgesetzt.

 Vorbereitende Bombenangriffe und den Zerstörerschutz bei gleichzeitigen Absetzmanövern aller Verbände sagte das VIII. Fliegerkorps zu. Die Zerstörer-Eskorte (Me 110) aber konnte wegen ihrer Reichweitenbeschränkung nur bis 16.15 Uhr über den Absprungpositionen bleiben Falls sich Zeitverschiebungen ergeben sollten, blieben die Transporter in ihrer Absetzphase ohne Jagdschutz - ein Teufelskreis! Es standen folgende Einheiten für den Einsatz zu Verfügung:

Kampfgeschwader zbV 1 unter    Oberst Wilke                                    Dadion

I./Kampfgeschwader zbV1                Major Förster                               Korinth

II./Kampfgeschwader zbV 1             Hpt. Willerding                              Megara

I./Kampfgeschwader zbV 172      Major Krause                                     Megara

II./Kampfgeschwader zbV 172      Major Bodekuhl                                 Megara

  Kampfgeschwader zbV 2 unter    Oberst Rüdinger von Heyking          Topolia

Kampfgruppe zbV60                         Major W.Hammer                            Topolia

Kampfgruppe zbV101                       Oberstlt.E.Mundt                             Topolia

Kampfgruppe zbV102                       Major W.Erdmann                           Topolia

  Kampfgeschwader zbV 3                  unter Oberst Buchholz                Tanagra

  Kampfgruppe zbV40                         Major Deutsch                             Tanagra

Kampfgruppe zbV105                       Major R.Wenning                           Tanagra

Kampfgruppe zbV106                                   ?                                        Dadion

I./Luftlandegeschwader 1                   Major Stein                                 Eleusis/Tanagra

Von den 240 anfliegenden Ju52/3ms wurden später 15 ausgebrannte Wracks um Heraklion gefunden, andere fielen in die See. Allein das KGzbV101 verlor 8 Maschinen, darunter die G6+KL von Oblt.H.Rehrmann, G6+GK Ofw.H.Otto und G6+EK von Uffz.H.Biewendt.



[1] Nicht zu verwechseln mit Major Schulz vom FJR 2 bei Rethymnon

[2] Fiel durch Verwundung bei dem Kampf um den  Kanal von Korinth aus.

[3] Aus „Sprung über Kreta“ von Müller/Scheuring, Seite 45-50

 

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Stand: 18. September 2005