| 
 
 
  
 
  - 
18.09.05 12:56:57
 
  - 
letzte Bearbeitung
 
 
      
  
   Kreta/Heraklion 
  
        
      
         
      Volksbund Deutscher 
        Kriegsgräberfürsorge e.V. 
    
    
  
   
      
   
  
   -  PROCAT 
      Reader
 
  
  
   - the national archives
 
  
 
          
  -     Museum auf Kreta
 
 
  
  
  
 |  | 
  
     
    - Sturmabteilung 
 
    
  
  
     
    - Sturmbataillon
 
    
  
  
     
    - Stormtrooper
 
    
  
 
Bereits im Jahr 
1915 erkannten die militärischen Führer an der Westfront, dass der 
konventionelle Einsatz der Infanterie nicht mehr ausreichte, um im 
Stellungskrieg wieder zum beweglich geführten Gefecht überzugehen. Die neuen 
Waffen, wie Maschinengewehre, Minenwerfer und Infanteriegeschütze, dominierten 
das Gefechtsfeld und begünstigten den Verteidiger. Zur Überwindung der komplexen 
Stellungssysteme und Feldbefestigungen des Gegners entwickelten beide Seiten 
unterschiedliche Verfahren, um einerseits den Durchbruch zu erzielen und 
andererseits das durch die Artillerie zerstörte Gelände zu überwinden. 
Frankreich und Großbritannien setzten dabei auf die Technik. Die Einführung der 
Tanks als neuer Unterstützungswaffe der Infanterie sollten den Durchbruch auf 
dem Gefechtsfeld bringen.  
Da bisher konventionelle 
Infanterieverbände auf der Bataillonsebene das Zusammenwirken mit anderen Waffen 
nicht kannten, kam es 1915 zur Bildung einer "Sturmabteilung" vornehmlich aus 
der Pioniertruppe. Nach ihrem Führer, Major Calsow, wurde die neue Abteilung 
auch "Sturmabteilung Calsow" genannt. Dennoch konnte sich der Verband im 
Fronteinsatz 1915 nicht bewähren. Ursachen für die ersten Mißerfolge waren kein 
geschlossener Einsatz der Abteilung sowie die mangelhafte Durchschlagkraft der 
neuen 3,7-cm-Schildkanone.  
Mit der Übernahme des 
Kommandos durch den Infanterieoffizier Hauptmann Rohr am 08.09.15 und die 
Unterstellung der Abteilung in den Bereich der Armeeabteilung Gaede sollte sich 
bald der Erfolg für den neuen Verband einstellen. Den Erfordernissen der Front 
entsprechend gliederte sich die Abteilung nun in  einen Stab, zwei 
Pionierkompanien, eine Pakkompanie, eine Kanonenabteilung, einen MG-Zug sowie 
einen Minenwerfer und Flammenwerfertrupp. 
      
      
 
Rohr entwickelte neue 
taktische und technische Verfahren, erprobte verschiedene Infanteriegeschütze, 
die ersten Stahlhelme und tragbare Schutzpanzer. Praktische Übungen filterten 
schnell die feldbrauchbaren Modelle heraus. Die ersten Unternehmungen der 
Abteilung unter Hauptmann Rohr waren ein voller Erfolg. Im Verband des 
Infanterieregiments 187 eroberte am 06.10.1915 die verstärkte 2. Kompanie der 
Abteilung den Schratzmännle bei geringen eigenen Verlusten von vier Toten und 
elf Verwundeten. Auch die Rückeroberung des Hartmannsweilerkopf und der 
Hirtzstein-Stellung im Dezember 1915 und Januar 1916 wurden mit Bravour und 
unter geringsten Verlusten bewältigt. Genaueste Erkundung, sorgfältige 
Einweisung aller Führer sowie vor allem das Vorüben des Sturmes an 
nachgestellten Stellungssystemen bildeten die Grundlagen der erfolgreichen 
Einsätze. Charakteristisch für das Stoßtruppverfahren waren der Angriff in tief 
gegliederten Trupps, statt der breit gegliederten Schützenlinie, und die 
gemischte Ausstattung an Bewaffnung und Gerät - dem Auftrag entsprechend 
ausgerichtet - statt der standardisierten Bewaffnung aller Infanteristen. 
Es würde hier zu weit führen, 
die Erfolge der Sturmabteilungen darzustellen. 
Mit der Berufung des GFM 
Hindenburg und des Gen Ludendorff in die OHL gingen zugleich die 
Neuaufstellungen weiterer Sturmbataillone einher. Am 23.10.16 ordnete die OHL 
an, weitere Sturmbataillone in den Armeen aufzustellen.  
Die Erfahrungen des 
Stellungskrieges im Westen veranlassten die deutsche Führung 1917 dazu, die 
eigenen taktischen Vorschriften über das Feldheer grundlegend zu überarbeiten. 
Bereits im Januar 1917 lag der Entwurf der "Ausbildungsvorschrift für Fußtruppen 
im Kriege" vor. Besonders wurde die Erziehung zum "selbstdenkenden und 
handelnden Führer und Schützen" herausgestellt. Die Unterscheidung von 
Feuerkraft (das leichte MG) und Stoßkraft (die Schützengruppen) eines Zuges war 
ein weiteres wichtiges Element dieser Vorschrift. Abschließend wurde die 
Bedeutung der Sturmbataillone gewürdigt, die zu dem neuen Entwurf entscheidend 
beigetragen haben. 
Den Sturmsoldaten, der 
zumeist die Bezeichnung "Grenadier" erhielt, kennzeichnete eine besondere 
Ausrüstung: Stahlhelm, lederbesetzte Hose, Bergschuhe mit Wickelgamaschen, 
Brotbeutel mit eiserner Ration, zwei Feldflaschen, Drahtschere, Gasmaske in 
Bereitschaftsbüchse, Handgranatenausrüstung in zwei Beuteln, die vorne an der 
rechten und linken Seite hingen und durch eine Tragevorrichtung gehalten wurden, 
großer Spaten oder Kreuzhacke auf dem Rücken und Karabiner umgehängt. Im 
Gegensatz zum regulären Infanteriesoldaten, der als Standardwaffe das Gewehr 98 
einsetzte, verfügte der Sturmsoldat über den handlicheren Karabiner 98a. Darüber 
hinaus kamen auch die Artilleriepistole 08 (mit langem Lauf, Anschlagschaft und 
Trommelmagazin) sowie die Pistole Mauser C 96 zum Einsatz. Durch die Einführung 
der ersten feldbrauchbaren Maschinenpistole MP 18 im letzten Kriegsjahr wurde 
die Feuerkraft der Sturmgruppen erheblich gesteigert und sicherte den Verbänden, 
die damit ausgerüstet waren, im taktischen Bereich bis zum Kriegsende eine 
deutliche Überlegenheit. 
Die Bewährung des neuen 
Angriffsverfahren in der Tankschlacht bei Cambrai im November 1917 schlug sich 
in der neuen Vorschrift vom 01.01.18 "Der Angriff im Stellungskrieg" nieder. 
Diesen Erfahrungen Rechnung tragend, wurde hier gefordert, daß die in der 
Angriffsspitze eingesetzte Infanterie so lange wie möglich vordringen sollte. 
Erst nachdem Angriffskraft und -schwung verbraucht seien, sollten frische 
Verbände vorgeführt werden. Als Ziel der Angriffsschlacht  galt der taktische 
Einbruch  und der daraus resultierende operative Durchbruch. Die weitere 
Entwicklung der Operation sollte zur sogenannten "Durchbruchsschlacht" führen 
und den Übergang zum Bewegungskrieg erzwingen. Besonders wurde das 
Zusammenwirken zwischen der Sturminfanterie und der Artillerie herausgestellt, 
wobei nun, dank des neuen Verfahrens von Hauptmann Pulkowski, die Artillerie 
ohne Einschießen überraschend zum Einsatz gebracht werden konnte. Die 
wesentliche Neuerung bestand darin, dass das Kampfverfahren der Infanterie nicht 
mehr das gleichmäßige Vorgehen der eigenen Truppe und den Einsatz der Reserve 
zur Abendung von Misserfolgen vorsah, sondern die tief gegliederten Stoßtruppen, 
die Widerstandpunkte umgehen und örtliche Erfolge sofort zu weiteren Vorstößen, 
unter Vernachlässigung der Flankengefährdung, ausnutzen sollten. Reserven 
sollten dementsprechend dort eingesetzt werden, wo der Angriffserfolg 
ausgeweitet werden konnten. 
  
Der britische Angriff auf 
Cambari
Am Morgen des 20. 
November 1917 begann um 7 Uhr die Offensive mit einem schlagartig einsetzenden 
Trommelfeuer aus 1000 Geschützen, das 20 Minuten lang anhielt. Danach wurde ein 
künstlicher Nebel über das Schlachtfeld geblasen, unter dessen Schutz die über 
300 Tanks auf einer Frontbreite von 10 Kilometern zum Angriff antraten, 
begleitet von Sturminfanterie. Sie drangen mit Leichtigkeit zwischen die starken 
deutschen Abwehrstellungen der "Hindenburglinie" vor und überwanden Gräben und 
Drahthindernisse, während die deutsche Abwehr durch den Nebel bedingt kaum 
Gelegenheit zum Feuern hatte. Gegen Mittag waren die Briten sieben Kilometer 
tief in das deutsche Stellungssystem eingebrochen und hatten den Verteidigern 
schwere Verluste zugefügt, einzelne Stützpunkte verteidigten sich jedoch 
hartnäckig. An diesem ersten Tag machten die Briten etwa 8000 Gefangene und 
erbeuteten 100 Geschütze, jedoch war die Zusammenarbeit zwischen Tanks und 
Infanterie noch nicht perfekt, weil viele Offiziere der Fußtruppen den Tanks 
misstrauten. 165 Tanks waren ausgefallen, aber nur 65 waren zerstört, während 
der Rest wegen technischer Mängel liegen blieb. Bereits am nächsten Tag 
überquerten erste britische Einheiten die Schelde, und am 22. November 
erreichten englische Kavalleriepatrouillen Cambrai. Jedoch litten die Briten 
durch das völlig zerwühlte Gelände unter Nachschubschwierigkeiten, so dass ihr 
Angriff liegen blieb, während die Deutschen schnellstens Reserven heranführten. 
Schon am 30. November begann die Heeresgruppe Rupprecht von Bayern eine 
Gegenoffensive, welche den Briten in heftigen Kämpfen innerhalb einer Woche 
einen großen Teil des eroberten Geländes wieder abnehmen konnte. Dabei wurden 
9000 Gefangene gemacht und 148 Geschütze sowie 700 MGs erbeutet. Die Deutschen 
wandten bei dieser Offensive zum ersten Male die von General von Hutier 
entwickelte Infiltrationstaktik an, welche bei den Offensiven 1918 für die 
Erfolge der Deutschen verantwortlich war. Im Verlauf der Schlacht um Cambrai 
verloren die Deutschen etwa 50.000, die Briten ca. 45.000 Mann.  
  
Feststellung der Toten und Habseligkeiten engl. Soldaten 
  
  
  
Die Erfahrungen aus 1917/18 bildete die 
Grundlage für die Entwicklung und Aufstellung der Sturmabteilung bzw. dann des 
Sturmregimentes aber unter Berücksichtigung der neuen Technologie, wie 
Lastensegler oder Sprengmittel. Grundlage war die Besetzung oder Eroberung eines 
begrenzten Gebietes/Aufgabe bis andere Truppenteile nachrückten. 
Später ab 1942 wurden bei Heer die 
sogenannten Grenadier-Abteilungen, Bataillone und Regimenter/Divisionen 
gebildet, die all grundsätzlich aus den Erfahrungen von 1917/18 abgeleitet waren 
und aus den neuen Erfahrungen des Weltkrieges.  
  
  
  
    | DIE DEUTSCHE OFFENSIVE 
    VOM 27. MAI 1918 | 
   
  
     
 
    Anfang 1918 versuchten die Deutschen mit einer 
    Reihe von Offensiven an der französischen Front ihre zahlenmäßige 
    Überlegenheit vor der massiven Eintreffen amerikanischer Einsatztruppen 
    ausznutzen.  
     
      
    So kam es am 27. Mai zum Angriff auf die französischen Stellungen am „Chemin 
    des Dames“, der bis ins Kleinste vorbereitet war.
    In der Tat handelte es sich nur um einen Scheinangriff, der zum Zweck hatte, 
    die Franzosen in ihren Verteidigungsstellungen festzsetzen, umso eine 
    entscheidende Offensive gegen die Briten in Flandern zu ermöglichen. 
     
    Die 7. deutsche Armee unter General von Böhn hatte auf einem etwa 30 
    Kilometer langen Frontabschnitt mehr als 40 Divisionen konzentriert.  
     
    Diesen standen nur 8 französischen Divisionen der 6. Armee und dazu 3 
    Divisionen des 9. britischen Armeekorps gegenüber, die nach schwerem Gefecht 
    an der Somme in einen bis dahin als ruhig geltenden Frontabschnitt versetzt 
    wurden. 
    Mit einem Trommelfeuer der deutschen Artillerie 
    begann mitten in der Nacht gegen 1 Uhr der Angriff und setzte sich mit dem 
    Einsatz von Giftgas fort.  
     
    Ab 03. 40h überquerten deutsche Sturmtruppen das Flüsschen Ailette 
    (einen Nebenfluss der Oise).  
    Schon um 05.00h hatten die Deutschen das Plateau des Chemin des Dames 
    erobert.  
     
    Um 10.00h standen ihre ersten Truppen an der Aisne, deren Brücken 
    nicht gesprengt worden waren und erreichten etwas später den Fluss Vesle. Die 
    Offensive setzte sich am 28. Mai Richtung Soissons fort, wo die deutschen 
    Truppen abends einrückten.  
     
    Innerhalb von 48 Stunden hatte die deutsche 7. Armee 16 bis 20 km 
    vorstürmen können.  
     
    Drei Tage später erreichte sie – wie im September 1914 – die nur 70 km von 
    Paris entfernte Stadt Château-Thierry. 
    Übernahme aus: http://www.chemindesdames.fr  | 
   
 
  
zum Seitenanfang  
 |