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Das Bundesarchiv

Sturmabteilung
Sturmbataillon
Stormtrooper

Bereits im Jahr 1915 erkannten die militärischen Führer an der Westfront, dass der konventionelle Einsatz der Infanterie nicht mehr ausreichte, um im Stellungskrieg wieder zum beweglich geführten Gefecht überzugehen. Die neuen Waffen, wie Maschinengewehre, Minenwerfer und Infanteriegeschütze, dominierten das Gefechtsfeld und begünstigten den Verteidiger. Zur Überwindung der komplexen Stellungssysteme und Feldbefestigungen des Gegners entwickelten beide Seiten unterschiedliche Verfahren, um einerseits den Durchbruch zu erzielen und andererseits das durch die Artillerie zerstörte Gelände zu überwinden. Frankreich und Großbritannien setzten dabei auf die Technik. Die Einführung der Tanks als neuer Unterstützungswaffe der Infanterie sollten den Durchbruch auf dem Gefechtsfeld bringen.

Da bisher konventionelle Infanterieverbände auf der Bataillonsebene das Zusammenwirken mit anderen Waffen nicht kannten, kam es 1915 zur Bildung einer "Sturmabteilung" vornehmlich aus der Pioniertruppe. Nach ihrem Führer, Major Calsow, wurde die neue Abteilung auch "Sturmabteilung Calsow" genannt. Dennoch konnte sich der Verband im Fronteinsatz 1915 nicht bewähren. Ursachen für die ersten Mißerfolge waren kein geschlossener Einsatz der Abteilung sowie die mangelhafte Durchschlagkraft der neuen 3,7-cm-Schildkanone.

Mit der Übernahme des Kommandos durch den Infanterieoffizier Hauptmann Rohr am 08.09.15 und die Unterstellung der Abteilung in den Bereich der Armeeabteilung Gaede sollte sich bald der Erfolg für den neuen Verband einstellen. Den Erfordernissen der Front entsprechend gliederte sich die Abteilung nun in  einen Stab, zwei Pionierkompanien, eine Pakkompanie, eine Kanonenabteilung, einen MG-Zug sowie einen Minenwerfer und Flammenwerfertrupp.

Sturmsoldat      Grabenkampf     

Rohr entwickelte neue taktische und technische Verfahren, erprobte verschiedene Infanteriegeschütze, die ersten Stahlhelme und tragbare Schutzpanzer. Praktische Übungen filterten schnell die feldbrauchbaren Modelle heraus. Die ersten Unternehmungen der Abteilung unter Hauptmann Rohr waren ein voller Erfolg. Im Verband des Infanterieregiments 187 eroberte am 06.10.1915 die verstärkte 2. Kompanie der Abteilung den Schratzmännle bei geringen eigenen Verlusten von vier Toten und elf Verwundeten. Auch die Rückeroberung des Hartmannsweilerkopf und der Hirtzstein-Stellung im Dezember 1915 und Januar 1916 wurden mit Bravour und unter geringsten Verlusten bewältigt. Genaueste Erkundung, sorgfältige Einweisung aller Führer sowie vor allem das Vorüben des Sturmes an nachgestellten Stellungssystemen bildeten die Grundlagen der erfolgreichen Einsätze. Charakteristisch für das Stoßtruppverfahren waren der Angriff in tief gegliederten Trupps, statt der breit gegliederten Schützenlinie, und die gemischte Ausstattung an Bewaffnung und Gerät - dem Auftrag entsprechend ausgerichtet - statt der standardisierten Bewaffnung aller Infanteristen.

Es würde hier zu weit führen, die Erfolge der Sturmabteilungen darzustellen. Mit der Berufung des GFM Hindenburg und des Gen Ludendorff in die OHL gingen zugleich die Neuaufstellungen weiterer Sturmbataillone einher. Am 23.10.16 ordnete die OHL an, weitere Sturmbataillone in den Armeen aufzustellen.

Die Erfahrungen des Stellungskrieges im Westen veranlassten die deutsche Führung 1917 dazu, die eigenen taktischen Vorschriften über das Feldheer grundlegend zu überarbeiten. Bereits im Januar 1917 lag der Entwurf der "Ausbildungsvorschrift für Fußtruppen im Kriege" vor. Besonders wurde die Erziehung zum "selbstdenkenden und handelnden Führer und Schützen" herausgestellt. Die Unterscheidung von Feuerkraft (das leichte MG) und Stoßkraft (die Schützengruppen) eines Zuges war ein weiteres wichtiges Element dieser Vorschrift. Abschließend wurde die Bedeutung der Sturmbataillone gewürdigt, die zu dem neuen Entwurf entscheidend beigetragen haben.

Den Sturmsoldaten, der zumeist die Bezeichnung "Grenadier" erhielt, kennzeichnete eine besondere Ausrüstung: Stahlhelm, lederbesetzte Hose, Bergschuhe mit Wickelgamaschen, Brotbeutel mit eiserner Ration, zwei Feldflaschen, Drahtschere, Gasmaske in Bereitschaftsbüchse, Handgranatenausrüstung in zwei Beuteln, die vorne an der rechten und linken Seite hingen und durch eine Tragevorrichtung gehalten wurden, großer Spaten oder Kreuzhacke auf dem Rücken und Karabiner umgehängt. Im Gegensatz zum regulären Infanteriesoldaten, der als Standardwaffe das Gewehr 98 einsetzte, verfügte der Sturmsoldat über den handlicheren Karabiner 98a. Darüber hinaus kamen auch die Artilleriepistole 08 (mit langem Lauf, Anschlagschaft und Trommelmagazin) sowie die Pistole Mauser C 96 zum Einsatz. Durch die Einführung der ersten feldbrauchbaren Maschinenpistole MP 18 im letzten Kriegsjahr wurde die Feuerkraft der Sturmgruppen erheblich gesteigert und sicherte den Verbänden, die damit ausgerüstet waren, im taktischen Bereich bis zum Kriegsende eine deutliche Überlegenheit.

Die Bewährung des neuen Angriffsverfahren in der Tankschlacht bei Cambrai im November 1917 schlug sich in der neuen Vorschrift vom 01.01.18 "Der Angriff im Stellungskrieg" nieder. Diesen Erfahrungen Rechnung tragend, wurde hier gefordert, daß die in der Angriffsspitze eingesetzte Infanterie so lange wie möglich vordringen sollte. Erst nachdem Angriffskraft und -schwung verbraucht seien, sollten frische Verbände vorgeführt werden. Als Ziel der Angriffsschlacht  galt der taktische Einbruch  und der daraus resultierende operative Durchbruch. Die weitere Entwicklung der Operation sollte zur sogenannten "Durchbruchsschlacht" führen und den Übergang zum Bewegungskrieg erzwingen. Besonders wurde das Zusammenwirken zwischen der Sturminfanterie und der Artillerie herausgestellt, wobei nun, dank des neuen Verfahrens von Hauptmann Pulkowski, die Artillerie ohne Einschießen überraschend zum Einsatz gebracht werden konnte. Die wesentliche Neuerung bestand darin, dass das Kampfverfahren der Infanterie nicht mehr das gleichmäßige Vorgehen der eigenen Truppe und den Einsatz der Reserve zur Abendung von Misserfolgen vorsah, sondern die tief gegliederten Stoßtruppen, die Widerstandpunkte umgehen und örtliche Erfolge sofort zu weiteren Vorstößen, unter Vernachlässigung der Flankengefährdung, ausnutzen sollten. Reserven sollten dementsprechend dort eingesetzt werden, wo der Angriffserfolg ausgeweitet werden konnten.

Der britische Angriff auf Cambari

Am Morgen des 20. November 1917 begann um 7 Uhr die Offensive mit einem schlagartig einsetzenden Trommelfeuer aus 1000 Geschützen, das 20 Minuten lang anhielt. Danach wurde ein künstlicher Nebel über das Schlachtfeld geblasen, unter dessen Schutz die über 300 Tanks auf einer Frontbreite von 10 Kilometern zum Angriff antraten, begleitet von Sturminfanterie. Sie drangen mit Leichtigkeit zwischen die starken deutschen Abwehrstellungen der "Hindenburglinie" vor und überwanden Gräben und Drahthindernisse, während die deutsche Abwehr durch den Nebel bedingt kaum Gelegenheit zum Feuern hatte. Gegen Mittag waren die Briten sieben Kilometer tief in das deutsche Stellungssystem eingebrochen und hatten den Verteidigern schwere Verluste zugefügt, einzelne Stützpunkte verteidigten sich jedoch hartnäckig. An diesem ersten Tag machten die Briten etwa 8000 Gefangene und erbeuteten 100 Geschütze, jedoch war die Zusammenarbeit zwischen Tanks und Infanterie noch nicht perfekt, weil viele Offiziere der Fußtruppen den Tanks misstrauten. 165 Tanks waren ausgefallen, aber nur 65 waren zerstört, während der Rest wegen technischer Mängel liegen blieb. Bereits am nächsten Tag überquerten erste britische Einheiten die Schelde, und am 22. November erreichten englische Kavalleriepatrouillen Cambrai. Jedoch litten die Briten durch das völlig zerwühlte Gelände unter Nachschubschwierigkeiten, so dass ihr Angriff liegen blieb, während die Deutschen schnellstens Reserven heranführten. Schon am 30. November begann die Heeresgruppe Rupprecht von Bayern eine Gegenoffensive, welche den Briten in heftigen Kämpfen innerhalb einer Woche einen großen Teil des eroberten Geländes wieder abnehmen konnte. Dabei wurden 9000 Gefangene gemacht und 148 Geschütze sowie 700 MGs erbeutet. Die Deutschen wandten bei dieser Offensive zum ersten Male die von General von Hutier entwickelte Infiltrationstaktik an, welche bei den Offensiven 1918 für die Erfolge der Deutschen verantwortlich war. Im Verlauf der Schlacht um Cambrai verloren die Deutschen etwa 50.000, die Briten ca. 45.000 Mann.

Feststellung der Personalien und Bergung der Wertsachen gefallener Engländer

Feststellung der Toten und Habseligkeiten engl. Soldaten

 

Hans Rudi Erdt: Neuster Film! Die englischen Tanks bei Cambrai; 1917, Plakat, (Berlin, deutsches Historisches Museum), Abb. 10

 

Die Erfahrungen aus 1917/18 bildete die Grundlage für die Entwicklung und Aufstellung der Sturmabteilung bzw. dann des Sturmregimentes aber unter Berücksichtigung der neuen Technologie, wie Lastensegler oder Sprengmittel. Grundlage war die Besetzung oder Eroberung eines begrenzten Gebietes/Aufgabe bis andere Truppenteile nachrückten.

Später ab 1942 wurden bei Heer die sogenannten Grenadier-Abteilungen, Bataillone und Regimenter/Divisionen gebildet, die all grundsätzlich aus den Erfahrungen von 1917/18 abgeleitet waren und aus den neuen Erfahrungen des Weltkrieges.

 

 

DIE DEUTSCHE OFFENSIVE VOM 27. MAI 1918

 
 

Anfang 1918 versuchten die Deutschen mit einer Reihe von Offensiven an der französischen Front ihre zahlenmäßige Überlegenheit vor der massiven Eintreffen amerikanischer Einsatztruppen ausznutzen.

 

So kam es am 27. Mai zum Angriff auf die französischen Stellungen am „Chemin des Dames“, der bis ins Kleinste vorbereitet war. In der Tat handelte es sich nur um einen Scheinangriff, der zum Zweck hatte, die Franzosen in ihren Verteidigungsstellungen festzsetzen, umso eine entscheidende Offensive gegen die Briten in Flandern zu ermöglichen.

Die 7. deutsche Armee unter General von Böhn hatte auf einem etwa 30 Kilometer langen Frontabschnitt mehr als 40 Divisionen konzentriert.

Diesen standen nur 8 französischen Divisionen der 6. Armee und dazu 3 Divisionen des 9. britischen Armeekorps gegenüber, die nach schwerem Gefecht an der Somme in einen bis dahin als ruhig geltenden Frontabschnitt versetzt wurden.

Mit einem Trommelfeuer der deutschen Artillerie begann mitten in der Nacht gegen 1 Uhr der Angriff und setzte sich mit dem Einsatz von Giftgas fort.

Ab 03. 40h überquerten deutsche Sturmtruppen das Flüsschen Ailette (einen Nebenfluss der Oise).
Schon um 05.00h hatten die Deutschen das Plateau des Chemin des Dames erobert.

Um 10.00h standen ihre ersten Truppen an der Aisne, deren Brücken nicht gesprengt worden waren und erreichten etwas später den Fluss Vesle. Die Offensive setzte sich am 28. Mai Richtung Soissons fort, wo die deutschen Truppen abends einrückten.

Innerhalb von 48 Stunden hatte die deutsche 7. Armee 16 bis 20 km vorstürmen können.

Drei Tage später erreichte sie – wie im September 1914 – die nur 70 km von Paris entfernte Stadt Château-Thierry.

Übernahme aus: http://www.chemindesdames.fr

 

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Stand: 18. September 2005