"Maximum use of fire"
 
  Bereits im Oktober 1940 hatten Premier Winston Churchill 
  und Charles Portal, der Oberbefehlshaber der Royal Air Force, die 
  Möglichkeiten durchdacht, durch "maximum use of fire" ganze 
  Bevölkerungszentren zu zerstören. Portals Vorlage an Churchill war, abzüglich 
  der Vergrößerungswünsche, vom 14. Februar 1942 an britische Strategie. In der 
  "Area Bombing Directive" des Luftfahrtministeriums wurden dem Bomber Command 
  die dichtestbebauten Stadtgebiete als Angriffsobjekte zugewiesen: "Es ist 
  entschieden, dass das Hauptziel der Operation jetzt auf die Moral der 
  gegnerischen Zivilbevölkerung gerichtet ist." Die Erledigung dieser Aufgabe 
  wurde Arthur Harris anvertraut, dem am 22. Februar 1942 eingestellten neuen 
  Chef des Bomber Commands. Seinen "Einstand" gab Harris mit einem gewaltigen 
  Tausendbomberangriff auf Köln in der Nacht von 30. auf den 31. Mai 1942, der 
  480 Tote und 5000 Verletzte forderte. 12.000 Einzelbrände verschmolzen zu 1700 
  Großbränden.
 
  Luftfahrtminister Archibald Sinclair gratulierte der Truppe 
  mit dem Versprechen: "Der nächste Höhepunkt wird noch gewaltiger sein." 
  Churchill ließ dem Bomber Command öffentlich ausrichten, Köln sei nur die 
  "Vorankündigung dessen, was eine deutsche Stadt nach der anderen von nun an 
  hinnehmen muss". Er hatte leider recht.
 
  Über die Hälfte der britischen Tonnage von sechzig Monaten 
  Luftkrieg gegen die deutschen Städte fiel in den letzten neun Monaten. In 
  dieser Zeit gipfelte auch die Tödlichkeit der Waffe. Vom Beginn der 
  Ruhrschlacht im Frühjahr 1943 bis zum Jahresende 1943 tötete sie im 
  Monatsdurchschnitt 8100 Zivilisten, vom Juli 1944 an 13.500. Zwischen Januar 
  und April 1945 warf die britisch-amerikanische Flotte mit 370.000 Bombentonnen 
  weit über ein Viertel ihrer Gesamtabwurfmenge. In diesem letzten Zeitraum 
  töteten sie insgesamt 130.000 deutsche Zivilisten. Friedrich: "Die 
  Angriffswellen der Lancaster und Boing 17, ohne Zahl und ohne Schranken, 
  sollten so lange Städte in den Grund versenken, bis keine mehr übrig war. 
  Darum endeten auf den letzten Metern zum Waffenstillstand Freiburg, Heilbronn, 
  Nürnberg, Hildesheim, Würzburg, Mainz, Paderborn, Magdeburg, Halberstadt, 
  Worms, Pforzheim, Trier, Chemnitz, Potsdam, Dresden, Danzig und andere."