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22 Mai    RN
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Das Bundesarchiv

Royal Navy um Kreta 18.Mai bis 23.Mai

            

Kreuzer York zerbombt in der Suda Bucht

Überblick und Lagebeschreibung

Die augenblickliche Lage im Mittelmeer war für die engl. Führung eine kleine Katastrophe. Das sicher geglaubte Standbein in Europa, Griechenland, musste von einer geschlagenen Armee verlassen werden. Meist konnte nur das Material mitgenommen werden, was man tragen konnte, Fahrzeuge, Kanonen, Panzer, Bren carrier all dies musste man zurück lassen. Der Verlust an Material war beträchtlich und schmerzlich, weil er den Armeen in Nordafrika fehlte.

Dem engl. Oberbefehlshaber Mittelmeer, CinC-Med Admiral Cunningham, wurden alle Marine-Operationen zur Verteidigung Kretas übertragen. Durch den ausgebauten Flottenstützpunkt Suda Bay hatte man eine gute Position geschaffen, einen Stützpunkt in Operationsnähe. Die ital. Flotte war durch das Gefecht bei Matapan in die Defensive gedrängt worden und man vermutete, daß diese nicht weiter in dem Gebiet der Ägais eindringen werde und auch im Kampf um Kreta keine Rolle spielen würde. Dennoch mußten Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um ein mögliches Eingreifen zu unterbinden.

Man glaubte auf engl. Seite voll daran, daß durch eine starke Flottenpräsenz um Kreta und dem ausgebauten Flottenstützpunkt Suda Bay (das Scapa Flow des Ostens lt. Churchill), eine erfolgreiche Verteidigung möglich war. Churchill legte in einem Brief an den Prime Minister of Nwe Zealand Mr.Fraser dar:

The Navy will certainly do their utmost to prevent a seaborne attack, and it is unlikely to succeed to any lagre scale. So far a airborne attack is concerned, this ought to suit the New Zealanders down to the ground, for they will bi able to come to close quarters and artillery, on which he so largely relies. Should the enemy get a landing in Crete that will be the beginning, and not the end, of embarrassments for him. The island is mountainous and wooded, giving peculiar scope to the qualiities of your troops.

Die 3 einsatzbereiten Flugplätze bei Maleme, Rehtymon und Heraklion waren aber nur schwach belegt, weil es generell an Flugzeugen fehlte. Diese wurden auf Malta und im Wüstenkrieg der Cerinaika dringend benötigt. Bei Tymbaki[6] und Kastelli[7] waren Flugfelder im Aufbau, bzw. Vorbereitung, aber nicht direkt nutzbar.

Durch Ultra[8] war bekannt, das eine Luftlande-Invasion Kretas bevorstand. Man war voll der Auffassung, daß der Einsatz der Fallschirmjäger nur eine vorbereitende Aktion darstellt und die Hauptschlag gegen Kreta, der Zufuhr von Material und Truppeneinheiten über See erfolgte. Agentenaussagen aus Athen und Piräus weisen dies eindeutig aus.[9] Man war sich klar darüber, daß bei ausreichender See-Blockade ein deut. Angriff nicht gelingen konnte. Zumal musste nun schnell der weitere Ausbau Kretas (ab 29.4.41) durchgeführt werden. Es wurden 2 Phasen ausgearbeitet, die es umzusetzen galt:

1.      Ausbau des Stützpunktes und Ausbau von Suda Bay für die Versorgung über See

2.      Maßnahmen zu treffen, um zum erwarteten Zeitpunkt des deut. Angriffes, Marineeinheiten in guter Position zu      besitzen.

Die Maßnahmen zur Versorgung Kretas liefen am 29.4.41 an. Die MNBDO (Mobile Naval Base Defence Organisation) unter Capt. Morse wurde verstärkt. Flakstellungen neu errichtet oder verstärkt.

Bis zum 20.4.41 wurden 15 Schiffe mit 15.000t Versorgungsgüter in Suda Bay entladen.


[6] Im Süden von Kreta, über eine schlechte Straße von Heraklion zu erreichen
[7] Etwa 15km westlich von Maleme gelegen
[8] ULTRA Codename für die Entschlüsselung der engl. Abwehr mit Sitz in London
[9] Agenteninformation aus Athen; Motorseglerbeladungen im Hafen von Piräus, Their plans for the seaborne support of the initial air assault were less precise. aus „The battle at sea“.D.A.Thomas

 

Kreta im Spinnennetz des C-in-C Med

Kreta, der so einst gelobte natürlich Flugzeugträger laut Churchill, ist nun ein Land der Zuflucht geworden. Nichts ist mehr von den Träumen geblieben, Kreta ist mit dem Verlust von Griechenland von der Etappe zum Frontplatz geworden. Ist Malta ein Bollwerk, das bisher allen Angriffen strotzte, so ist Kreta mehr das Stiefkind geblieben. Malta und Kreta sind für die RN eigentlich Stützpunkte, von denen aus man Unternehmungen planen kann und schnell wieder zurück ist um Nachschub aufzunehmen. Und so war Kreta auch strategisch geplan für das östliche Mittelmeer. Nun, da Kreta Front wurde, verändern sich schlagartig die Bedingungen, auch für den natürlichen Hafen Suda Bay.

Nicht verborgen blieb der Luftwaffe die Aktivitäten der Royal Navy und bombardierte täglich den Hafen Suda Bay. Die Luftwaffe hatte wie zuvor beschrieben[1] ab den 10.5 die Aufgabe Flugplätze, Suda Bay, Flak- und Geschützstellungen, erkannte Truppenansammlungen, Stellungen soweit wie bekannt und erkannte auszuschalten.

Im Gegenzug griff die RAF in 42 Aktionen vom 29.4. bis 19.5 die Flugplätze der deut. Luftwaffe im südlichen Griechenland an. Wenn auch nur mit geringen Kräften die RAF hier auftrat, bewies sie dennoch Präsenz. Die Effektivität war nicht sehr groß, da man ja Nachts die Plätze anflog, die Bomben warf, meist noch eine Platzrunde mit Bordwaffen flog und wieder entschwand. Für diese Einsätze kamen nur Flugzeuge in Frage, die über entsprechende Reichweiten von Ägypten aus verfügten und waren, Blenheim, Beaufighter und Wellington.

Bekannt ist, daß das „The point Intelligence Committee“ (JIC) bereits am 27.4, also zweit Tage später den Inhalt der Weisung 25 –Merkur- kannte und eine Warnung herausgab. Ab diesen Zeitpunkt hatte auch ULTRA die Information und gab am 28.4, 6.5, 7.5, entsprechende Information nach Kairo, Angriff um den 15.5.1941 und dann später konkreter mit dem 17.5 . Diese Informationen waren so eindeutig, daß der CinC-Med bereits  einem Abwehrplan ausarbeitete ließ, bei dem die Royal Navy den Hauptanteil trug. Der CinC-Med Admiral Cunnigham war zu diesem Zeitpunkt noch voll der Meinung, das die Royal Navy die uneingeschränkte Macht im östlichen Mittelmeer ist und das sie jeden Angriff abwehren kann. Die Einschätzung ging sogar dahin, daß Freyberg davon unterrichtet wurde, er könne sich auf die RN hundertprozentig verlassen, daß kein Deutscher die Insel von See betreten würde.

ULTRA zu Hause in Blechley Park (BP) in London, gelang der erste Einbruch in den Maschinenschlüssel des ital. Maschinenschlüssel der REGIA MARINA im September 1940. Die gewonnenen Informationen, gelangten den Engländern die nächsten 12 Monte zum Vorteil, bei einigen U-Bootsbewegungen, wenigen ital. Geleitzügen, aber im Fall der Schlacht von Matapan konnten viele Anzeichen der ital. Operation entschlüsselt werden.

Die verschiedenen deutschen Unterlagen, die den Engländern am 26.4.40 von Schiff 26, dem Lofoten-Raid vom 4.3.41 in die Hände fielen, konnte erst ab Januar 42 für den Schlüsselbereich „Heimische Gewässer“ genutzt werden. Dabei sind nicht alle Informationen offenliegend, sondern nur gewisse Teile von Funksprüchen.

Erst ab Mai 41 gab es im Mittelmeerraum auf Seiten der Alliierten und der Achse mehrere Erfolge bei der Entschlüsselung gewisser Funksprüche über den Einbruch in den Schlüssel. Dies führte mit der analytischen Kombination von Sachverhalten dann zur Offenlegung von Operationen.  

Also, für das Unternehmen Merkur stand ULTRA kein Schlüssel zu Verfügung, der es zuließ, Funksprüche und damit Truppenverschiebungen, Aufmarschgebiete oder Truppeneinsätze zu entschlüsseln.[2]  Also mussten den Engländern Information aus geheimdienstlichen Tätigkeiten vorliegen oder zugespielt worden sein. Wie wir wissen sind einige Operationen an den Feind verraten worden, die alle zum Misslingen geführt haben. Es ist Spekulation, ob auch hier ein solcher Fall vorlag. Bedenklich ist nur, das einen Tag nach Herausgabe der Weisung 25, die Inhalte den Engländern vorlagen. Vieles spricht deshalb für einen Maulwurf in höchsten deut. Dienststellen. Dies ist zwar nur eine Vermutung, die aber ausgesprochen werden muss. Denn gerade zum Ende 1940 und Beginn 1941 waren die Hoffungen in allen Schichten der Bevölkerung und des Militärs noch sehr siegessicher, auch einen Krieg gegen England gewinnen zu können. Warum sollten da wichtige Unterlagen den Engländern zugespielt werden? Aus diesem Grund ergeben sich die Vermutungen, denn wie sollten Weisungen bereits 2 Tage später als Kopie in England vorliegen können.

In verschiedenen ULTRA Communiques wurde Freyberg fast täglich über den Stand der Aufklärung unterrichtet, dies gilt in gleicher Form auch für Wavell und Cunningham. Damit waren alle Einheitsführer genaust über die Lage informiert.

Der 15.5 mit der angekündigten deut. Fallschirmjägerlandungen auf Kreta war für den C-in-C

Cunningham der Einsatztermin. Er musste zusehen, dass die notwendigen Einheiten für den Schutz von Kreta auf Standlinien in See standen, um auch Seelandungen abwehren zu können. Geht man von einem normalen Anmarsch mit etwa 19sm aus, so bedeute dies eine Anlaufzeit bis auf Standstreifen von 24 Stunden. Dies bedeutet, daß man am 16.5 in Position war.

Am 14 MAY1941 von Prime Minister Churchill an General Wavell ein Schreiben mit folgenden Inhalt:

                     ALL MY INFORMATION POINTS TO SCORCHER ANY DAY AFTER THE SEVENTEENTH[3]

  Für Admiral Cunningham, dem CinC-Med war es klar, es galt nun „The Island of Sanctuary“ weiter zu verstärken und zum Angriffstermin so stark wie möglich auszustatten. Die Royal Navy konnte nur die Insel versorgen, die RAF war dazu nicht in der Lage. Er musste also vom 420 Meilen entfernten Alexandria alle Marineoperationen durchführen, was natürlich ein Problem brachte, wie lange können die Einheiten in See bleiben, wie sind diese zu versorgen. Suda Bay als Versorgungsstützpunkt ist ausgefallen und Alexandria war der einzige ausgebaute Mittelmeerhafen in dem östlichen Mittelmeer. Malta war wegen der Nähe zu den Luftwaffenstützpunkten auf Sizilien nicht anlaufbar.

Inzwischen war für den C-in-C Adm.Cunnigham klar, daß durch die starke tägliche Präsenz der Luftwaffe über Kreta, der einstmals so gelobte und herbeigesehnte Flottenstützpunkt Suda Bay und „Flugzeugträger Kreta“ nicht mehr geeignet war bei Tage benutzt zu werden. Cunnigham sagte später:

Die Flotte operiert in bequemer Reichweite feindlicher Luftunterstützung und außerhalb jeder Abschirmungsmöglichkeiten durch unsere eigene Luftwaffe. Ohne jedweder Luftunterstützung musste daher die Flotte Luftangriffe in einem Maße ausgesetzt werden, das wohl alles auf dem Meere bisher da gewesene überstieg.

Klar war auch, dass die Deutschen über keine Schiffseinheiten in diesem Raum verfügten und somit auf die Hilfe der Italiener angewiesen waren. Um Kreta zu besetzten, mussten Truppen gelandet werden. Hier hatte man die Informationen, dass in Piräus deut. Truppenteile lagen und die Einheiten aus dem Griechenlandfeldzug noch im Raume Athen standen, bis auf die Panzerdivisionen, die im Abmarsch waren. Des weiteren wusste man, dass viele kleine Schiffe, aber auch 5000BRT Frachter im Raum um Athen zusammen gezogen wurden. Landungsschiff, wie die Deutschen diese für das Unternehmen Seelöwe hatten, standen nicht zu Verfügung. Des weiteren war die Information rübergekommen, dass Fallschirmjäger zum Einsatz kommen sollten. Damit war eine kombinierte Luft- Seelandung für Kreta zu erwarten.

Durch die regen Funkverbindungen der ital. Seestreitkräfte, glaubte man bei Ultra auch daran, daß die Supermarina in die Kämpfe einreifen würde. Obwohl diese am 28.3 beim Gavdos und Kap Matapan[4] eine erheblich Schlappe einstecken mussten. Aber es galt ein Eingreifen der ital. Regia Marina von Taronto aus zu verhindern. Die RAF hatte hierzu keine Möglichkeit die Supermarina in See zu stellen und so musste Cunningham dafür Sorgen, dass ausreichende Einheiten der RN westlich von Kreta standen, um ital. Seeverbände abzuwehren und angreifen zu können.

Admiral Gunningham´s „Kreta web“ war klar und einfach gestrickt und für den 18.5 als den deut. Angriffstag vorbereitet:

1.    Die Insel war mit dem notwendigsten Nachschubmaterial versorgt worden

2.    Die Zuführung von Elitetruppen als Truppenverstärkungen lief noch

3.    Zur Abwehr von ital Marineverbänden war ein starker Verband westlich von Kreta in See

4.    Zwei Angriffverbände, einer westlich und östlich von Kreta befanden sich gegen deutsch Seelandung auf Kreta ebenfalls auf Standlinien um Kreta in See     

5.    Eine Reservegruppe war in Alexandria verblieben

6.    Weitere flankierende Maßnahmen zur Stärkung von Kreta waren geplant

7.   Die RAF musste die Fernaufklärung übernehmen, Ägäis, Häfen in Südgriechenland, Flugplätze der Deutsch in diesem Gebiet,  Häfen der ital. Marine. Für eine Kampfunterstützung und Sicherungsaufgaben konnte die RAF nicht eingebunden werden, weil sie den ersten Gegenangriff gegen Rommels Afrikakorps am 15.5 unterstützen musste.

 

Auszug aus dem Buch zu den Einheiten der RN am 20.Mai 41 !

Force A unter Vice-Admiral Pridham-Wippel

Schlachtschiffe Queen Elizabeth und Barham mit 5 Zerstörern, westlich Kretas, zur Abdeckung der eigenen Einheiten und zum Angriff auf mögliche ital. Schiffseinheiten

Force B

Die Kreuzer Gloucester und Fiji mit 2 Zerstörern nordwestlich von Kreta, um mögliche deut. Landeeinheiten anzugreifen oder sich mit dem Verband (Force D) zu treffen. Die Aufgabe bestand ab Matapan die Westküste von Griechenland abzudecken.

Um möglichen Seelandungen zu unterbinden, hat Gunningham südwestlich und südöstlich von Kreta je eine Kreuzergruppe bereitstehen, die bei Bedarf in die Ägäis eindringen können. Diese Einheiten müssen aber bei Tagesanbruch, so sind die Anweisungen wieder aus dem Bereich der Luftwaffe um Kreta sein. Sie nehmen südlich von Kreta Wartelinien ein, um dann zum Abend hin wieder in die Ägäis einlaufen zu können. Bei diesen beiden Einheiten handelt es sich um: 

Force D unter Rear-Admiral Destroyers, RAD  Rear-Admiral Glennie

Mit dem Kreuzer Dido, den Zerstörern Kandahar, Nubian, Kingston, Juno und dem AA-Kreuzer Coventry. Rear-Admiral Glennie hatte die Aufgabe das Gebiet zwischen Heraklion und Sitia aufzuklären und hielt sich tagsüber südöstlich von Kreta auf. Um in die Ägäis einzulaufen, musste er die Kaso-Straße passieren.

Force C unter Rear-Admiral King

Mit den Kreuzern Naiad und Phoebe mit 2 Zerstörern, sollte jegliche Seelandung westlich von Rethymnon (Maleme-Chania-Rethymnon) vereiteln, das hieß ab Antikitera-Straße bis Milos den Seeraum absuchen. Für Rear-Admiral King galt ähnliches, er musste tagsüber südwestlich von Kreta in Wartelinien stehen, um dann gegen Abend in die Ägäis einzulaufen.

Gemeldete Positionen der Royal Navy am 19.5.41

Royal Navy Positionen am Abend des 20.5.41

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[1] Abschnitt, „Die Luftwaffe zerstört einen Traum“
[2] Gewinnung der Info durch Einsicht in den öffentlichen Unterlagen des Public Record Office
[3] Churchill, Bd.3, S. 280
[4] Beschädigung des Schlachtschiffes Vittorio Veneto, Versenkung des schweren Kreuzers Pola, Zara und Fiume, sowie der Zerstörer Alfiere, Oreiani und Carducci

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Stand: 18. September 2005